Die germanische Mythologie ist für viele Menschen ein spannender Teil der Geschichte. Eine der bekanntesten Figuren stellt dabei Odin dar.
Doch wer war Odin und wieso besaß er nur ein Auge?
Wer ist Odin?
Bei Odin handelt es sich um den sogenannten Göttervater und damit gleichzeitig die wohl bekannteste und wichtigste Figur des germanischen Götterhimmels. Um keine andere germanische Person ranken sich so viele Mythen und Thesen wie um die Figur von Odin. Im nordgermanischen Raum vertritt sich dabei der Name für den Göttervater stark, während ebenfalls der Name „Wodan“ durch viele Überlieferungen vertreten wird.
Dem Göttervater wird dabei eine besonders hohe Weisheit nachgesagt. Odin wird durch Überlieferungen somit als sehr wissensdurstig und intelligent beschrieben. Besonders bekannt ist die Figur durch die auf seinen Schultern befindlichen Raben. Die Raben tragen dabei die Namen Hugin und Munin. Sie sind für Odin eine Art Überbringer durch Wissen, da sie ihm alles mitteilen, was sie auf ihren Flügen wahrnehmen. So weiß Odin immer mit als erster des Volkes, was in seiner Umgebung passiert, weswegen er als allwissend bezeichnet wird.
Unter den Wikingern wird Odin daher auch als „Gott der Raben“ beschrieben, da nur er die Fähigkeit besitzt, mit ihnen zu kommunizieren und ihnen zuzuhören. Die Namen der Raben sind dabei nicht zufällig gewählt. Übersetzt stehen sie für „Erinnerung“ und „Gedanke“.
Wieso hat Odin nur ein Auge?
Durch Odins Charaktereigenschaften, die ihn als extrem wissbegierig, neugierig und intelligent beschreiben, kommt auch die Tatsache zu Stande, dass er nur ein Auge aufweist.
Durch die starke Liebe zur Weisheit und Wissbegier, opferte Odin sein Auge. Verloren hat Odin sein Auge dabei, als er Mimir besuchte. Bei Mimir handelt es sich den Hüter einer Quelle der puren Weisheit, die sich unter dem Weltenbaum Yggdrasil befindet. Das Wasser der Quelle soll den Trinkenden dabei Weisheit, hohes Wissen sowie Erkenntnisse schenken. So bat Odin Mimir um einen Schluck aus der Quelle, doch forderte dieser ein Opfer. So musste Odin als Zeichen für das Opfer für die Weisheit sein Auge in den Brunnen legen. Odins Wissbegier war so hoch, dass er deswegen bereit war seine Sehkraft zu geben.
Durch den Verlust seines Auges wurde Odin auch als „der Einäugige“ bezeichnet.
Um seine fehlende Sehkraft wieder auszugleichen, nutzte Odin somit seine zwei Raben, die sein fehlendes Auge ausgleichen, indem sie die Umgebung erkunden und Odin relevante Dinge sofort mitteilen, die er selbst nicht wahrnimmt. Zur Unterstützung auf der Jagd stehen Odin seine beiden Wölfe Geri und Freki mit Hilfe zur Seite, die ihm dazu dienen seine Sicht auf Beute zu erweitern.
Weiterhin besitzt Odin das achtbeinige Pferd Sleipnir, auf dem Odin durch die Himmelwelt reitet und welches ihm den Weg geleitet.
Die Selbstopferung Odins
Doch Odin war nicht nur bereit seine Sehkraft als Opfer darzulegen, um an Weisheit zu gelangen. So war er darüber hinaus bereit sich selbst zu opfern. Nachdem Odin also sein Auge Mimir als Opfer dargebracht hat, hängte er sich neun lange Tage an den Weltenbaum Yggdrasil, um im Gegenzug für die Selbstopferung noch mehr Weisheit und Erkenntnis zu erhalten.
Odins Opferung für Wissen wird anhand von Überlieferungen als symbolischer Tod beschrieben, der anschließend mit einer Wiederauferstehung einhergeht. Dadurch wird diese Überlieferung auch häufig mit der christlichen Symbolik gleichgesetzt.