Früher war es Normalität, dass man Samstags die Schule besuchen oder zumindest alle 14 Tage Samstags in den Unterricht gehen musste. Zwar war der Schultag an einem Samstag wesentlich kürzer als in der Woche, aber dennoch musste man am Unterricht teilnehmen. In der damaligen DDR war es normal, dass die Kinder eine 6-Tage Woche hatten, dies wurde auch erst mit dem Ende der DDR abgeschafft.
Bis 1972 gab es in den alten Bundesländern jeden Samstag Unterricht. Ab dann nur noch alle 2 Wochen, wobei manche Schulen den Samstagsunterricht schon komplett abgeschafft hatten. Bereits 1971 gab es Umfragen, laut denen die meisten Lehrer, Eltern und Schüler gegen den Samstagunterricht waren.
In der DDR gab es den Samstagsunterricht bis zur Wiedervereinigung.
Im Jahre 1990 wurde der schulfreie Samstag mit der Wiedervereinigung in allen Bundesländern eingeführt.
Der schulfreie Samstag ist jedoch nicht verpflichtend, sondern kann von Bundesland zu Bundesland individuell gestaltet werden. Immer mal wieder gibt es vor allem in Berufsschulen, die zwischenzeitlich Samstagsunterricht anbieten. Nicht staatliche Schulen wie berufsvorbereitende Schulen oder die IKK bieten Samstagsunterricht an, der jedoch freiwillig ist und eher berufsbegleitend angeboten wird, da Arbeitnehmer in der Woche selten Zeit haben, sich weiter zu bilden.
Zurück zum Samstagsunterricht?
Immer wieder steht die Frage im Raum, ob der Samstagsunterricht wieder eingeführt werden soll, doch bislang ist in die Richtung noch nichts konkretes geplant. Den einzelnen Schulen wurde frei überlassen, ob diese den Samstagsunterricht wieder einführen möchten, da immer wieder Lehrer sich beklagten, dass sie den vorgegebenen Stoff in der angegebenen Zeit nicht vermitteln können.
Bislang ist hier jedoch noch nichts konkretes geplant und Samstagsunterricht findet oftmals nur in berufsbegleitenden Schulen statt und dies freiwillig. Wer am Samstagunterricht nicht teilnehmen möchte oder kann, der benötigt nicht wie es damals der Fall war eine Krankmeldung, da dieser Unterricht nicht verpflichtend ist.
Zum 28. August 1967 wurde in Walter Ulbrichts Republik per Regierungs-Dekret die Fünf-Tage-Woche eingeführt und
damit viel der Schulunterricht Samstags weg.
Das stimmt nicht ganz. Ich selbst wurde an diesem, Ihrem genannten Tag geboren. Somit ging ich zu DDR Zeiten von 1974 – 1984 in die Schule. Samstagunterricht war vollkommen normal. Von 8-12 Uhr durften wir die Schulbank drücken.
Auch Einwände sollten besser recherchiert werden. Das Eine und das Andere hält einer näheren Betrachtung nicht stand. Bitte selbst die Aussagen prüfen!
Für NRW kann ich sagen: Mumpitz. Die Regelung war nicht so, dass es ab 1972 nur an jedem zweiten Samstag (also 14-Tage-Turn) gab.
Ich habe in NRW ab Sommer 1977 die Schule besucht und im Sommer 1990 Abitur gemacht. Es gab die ganze Zeit über folgende Regelung:
– im Stundenplan standen für Samstag 3 Fächer
– am 1. Samstag im Monat war schulfrei
– an den weiteren Samstagen gab es 4 Stunden Unterricht
– die am 1. Samstag versäumten Stunden wurden nachgeholt, indem jede Woche eine Doppelstunde gegeben wurde
Beispiel:
Stundenplan: Englisch – Geschichte – Erdkunde
1. Samstag: –
2. Samstag: Englisch – Englisch – Geschichte – Erdkunde
3. Samstag: Englisch – Geschichte – Geschichte – Erdkune
4. Samstag: Englisch – Geschichte – Erdkunde – Erdkunde
Wie ein 5. Samstag behandelt wurde, weiß ich nicht mehr, er war jedenfalls nicht frei