Warum ist China ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat? – einfache Erklärung

Mit den Vereinten Nationen (engl.: United Nations, kurz: UN) organisieren sich alle Staaten der Welt zu einem Forum der diplomatischen Zusammenarbeit. Oberstes Ziel hierbei ist immer die Wahrung des Weltfriedens unter maximaler Berücksichtigung der Interessen aller Mitgliedsländer. Wichtigstes Organ ist der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, welcher aus fünf ständigen und zehn wechselnden Mitgliedern besteht. Erstere haben ein ständiges Veto-Recht und können Entscheidungen so blockieren. Als einer der ständigen Mitglieder spielt China eine einflussreiche Rolle. Ein Blick in die Geschichte zeigt, wieso ausgerechnet die Volksrepublik an der Sicherheitsarchitektur der Welt beteiligt ist.

Die Frage nach dauerhaftem Frieden

Konflikte gibt es schon so lange wie die Menschheit selbst. Es entstanden diverse Völker, organisiert in Staaten. Überall dort, wo unterschiedliche Interessen aufeinander treffen, kommt es zu Reibungspunkten bis hin zu Kriegen.

Doch mit der wachsenden Industrialisierung um 19. und 20. Jahrhundert wurden die Auswirkungen von bewaffneten Konflikten zu einem beispiellos grausamen Massensterben. Trauriger Gipfel der düsteren Kriegshistorie stellen bis heute der Erste und Zweite Weltkrieg dar, in welchen insgesamt etwa 80 Millionen Menschen ihr Leben verloren.

Bereits nach dem Ersten Weltkrieg versuchte man sich im sogenannten Völkerbund ab 1920 zu organisieren. China beteiligte sich hier schon aktiv als Gründungsmitglied. Allerdings fanden sich nur wenige Staaten, die bereit waren, dieses Gremium anzuerkennen. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs galt der Völkerbund als gescheitert.

Die Geburtsstunde der Vereinten Nationen

Noch während des Zweiten Weltkriegs wurden weitere Bemühungen unternommen, zu Frieden und Stabilität zurückzukehren. Als die vier stärksten Mächte erarbeiteten die Vereinigten Staaten gemeinsam mit Großbritannien, der ehemaligen Sowjetunion (heute: Russland) und Frankreich Entwürfe zur gemeinsamen Organisation aus. Ziel war es, unter Berücksichtigung der Gleichstellung aller souveränen Staaten zu einer Plattform ständigen Austauschs zurückzukehren.

Zuletzt beteiligte sich zudem Frankreich an der finalen Ausarbeitung einer für alle Mitglieder gültigen Charta, welche bei der Konferenz von San Francisco 1945 schließlich von 50 Staaten verbindlich unterzeichnet wurde. Offiziell in Kraft getreten ist sie am 24. Oktober 1945 mit der Unterzeichnung der fünf militärisch und wirtschaftlich stärksten Hauptmächte der Welt – unter ihnen auch die damalige Republik China.

Die Rolle Chinas während der Weltkriege

Als Nachfolger des Kaiserreichs China wurde 1912 die Republik ausgerufen. Verfassungsgemäß sollte ein System nach dem Vorbild der Vereinigten Staaten entstehen. Tatsächlich war das Land jedoch innenpolitisch sehr instabil, da die Akzeptanz für unterschiedliche politische Strömungen gering war. Dies wurde zusätzlich von Drittstaaten verstärkt, die ein starkes China verhindern wollten. Außenpolitisch erkannte man die Nationalisten an, welche sich auch an beiden Weltkriegen auf der Seite der Alliierten beteiligten. China verstärkte so außenpolitisch seine Verhandlungsposition trotz diverser negativer Einflussnahmen von anderen Ländern wie Kolonialansprüche, innenpolitischer Destabilisierung sowie auf den zeitweise herrschenden chinesischen Bürgerkrieg. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs verhandelte die Republik China aktiv an der UN-Charta mit und galt als hauptverantwortliches Gründungsmitglied der Vereinten Nationen. So erhielt sie auch einen ständigen Sitz im UN Sicherheitsrat neben den Großmächten der Vereinigten Staaten von Amerika, der Sowjetunion (heute Russland), Frankreich und Großbritannien.

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