Warum hat Deutschland keine Zerstörer? – Aufklärung

Deutschland und seine Kriegsmarine – eine lange Geschichte. Es gab sowohl im ersten als auch im zweiten Weltkrieg in der Deutschen Marine berühmte Kriegsschiffe. Aus dem ersten Weltkrieg zum Beispiel der Handelskreuzer Emden und aus dem zweiten Weltkrieg kennt diese beiden Schlachtschiffe jeder. Es ist die Rede von der Scharnhorst und der Bismarck. Warum hat Deutschland aber nach dem zweiten Weltkrieg kaum noch Zerstörer und aktuell gar keinen Zerstörer mehr in der Marine?

Zerstörer in der Deutschen Bundesmarine

Die Aussage, dass die Deutsche Bundesmarine keine Zerstörer mehr in ihren Reihen hat, stimmt so nicht. Diese Schiffe werden nicht mehr unter dem reinen Begriff Zerstörer geführt, sondern unter dem Begriff der Zerstörer-Fregatte. Die neueste Zerstörer-Fregatte ist die F222 Baden Württemberg und ist eine sogenannte F125er Klasse. Im Wesentlichen ist die Badem Württemberg eine Fregatte, welche aber aufgrund der Größe, als Zerstörer gehandelt wird. Damit verfügt die Bundesmarine über Zerstörer, welche aber anders genannt sind.

Was ist ein Zerstörer?

Bei den Zerstörern, welche die Bundesmarine besitzt, handelt es sich um kleine und sehr wendige Kriegsschiffe. Die F125er Klasse ist ca. 7200 Tonnen schwer und so konzipiert, dass die Schiffe bis zu zwei Jahre ohne eine Werftliegezeit auskommen. Lediglich die Besatzung muss getauscht werden, da eine so lange Dienstzeit auf einem Kriegsschiff nicht vorgesehen ist. Die F222, also die Badem Württemberg, ist für Stabilisierungseinsätze konstruiert, welche eine niedrige bis mittlere Intensität erfordert.

Hat die Marine noch mehr Zerstörer?

Ja, das hat die Bundesmarine. Da ist unter anderem, die F219 Sachsen zu nennen. Die Sachsen ist eine F124 Klasse und wird, mit ihren 5800 Tonnen, ebenso als Zerstörer bezeichnet, wie die Badem Württemberg. Die Sachsen ist mit dem Gewicht ein mittelgroßer Luftverteidigungszerstörer, welcher mit einem sehr fortschrittlichem Verteidigungssystem ausgestattet ist. Das Haupteinsatzgebiet der Schiffe der Sachsen – Klasse, ist die routinemäßige Begleitung und Verteidigung größerer Schiffe und Träger. Die Bundesmarine hat aber auch neue Fregatten, beziehungsweise Zerstörer, welche als Mehrzweckschiffe geführt werden. Da ist die neue F126er Klasse oder auch MKS 180 zu nennen. Diese, bis zu 10000 Tonnen schweren Kampfschiffe, verfügen über die neueste Kampftechnik und die neueste Bewaffnung. Auch diese Schiffe, gelten als Zerstörer.

Warum Fregatte und nicht Zerstörer?

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, warum werden Fregatten nicht Zerstörer genannt. Das liegt nicht allein am Trend große Kriegsschiffe zu bauen. Vielmehr liegt es in der unrühmlichen deutschen Vergangenheit. Zu den Nazizeiten im zweiten Weltkrieg, waren Worte wie Zerstörer oder auch zerstören sehr beliebt in der Bevölkerung und auch bei den Soldaten. So wurde zum Beispiel auch die Messerschmidt Bf 110 als Zerstörerflugzeug getauft. Natürlich hatten die Machthaber von damals, eine Idee, wie sie das Wort „zerstören“ auch deuten konnten. Es war ein Symbol der totalen Vernichtung. Da dies ein sehr propagandafreundliches Wort war, und so von den Nazis zur Aufruhr verwendet wurde, kann dieses Wort nicht mehr verwendet werden. Aus diesem Grund, nannte und nennt die deutsche Bundesmarine ihre Zerstörer heute Fregatten. Auch ist die Namensgebung ein psychologischer Trick, da sich die Fregatte mehr nach Segeln anhört als ein Zerstörer. Das ist dem Bundesbürger auch sehr wichtig, da dieser jegliche Art von Angriffskrieg kritisch sieht und damit auch die Bundeswehr als Verteidigungs-, und nicht als Angriffsmacht sehen möchte.

Was ist der Unterschied zwischen Zerstörern und Fregatten?

Zerstörer und Fregatten sind zwei verschiedene Klassen von Kriegsschiffen, die in der Marine eingesetzt werden. Obwohl sie einige Gemeinsamkeiten haben, gibt es auch signifikante Unterschiede zwischen den beiden.

Zerstörer sind in der Regel größere und stärker bewaffnete Schiffe als Fregatten. Sie sind in der Regel etwa 150 bis 250 Meter lang und haben eine Verdrängung von etwa 5.000 bis 10.000 Tonnen. Sie sind in der Regel mit einer Vielzahl von Waffen ausgestattet, einschließlich Flugabwehr- und Anti-Schiffs-Raketen, Torpedos, Artilleriegeschützen und Maschinengewehren. Sie sind auch mit fortschrittlicher Elektronik und Sensorik ausgestattet, die es ihnen ermöglicht, feindliche Schiffe und Flugzeuge zu erkennen und zu bekämpfen. Zerstörer werden oft eingesetzt, um feindliche Schiffe und U-Boote abzufangen und zu zerstören, und können auch als Eskorten für Flugzeugträger und andere große Schiffe dienen.

Fregatten sind in der Regel kleiner als Zerstörer und haben eine Verdrängung von etwa 2.000 bis 6.000 Tonnen. Sie sind in der Regel mit einer begrenzten Anzahl von Waffen ausgestattet, einschließlich Flugabwehr- und Anti-Schiffs-Raketen, Torpedos und Artilleriegeschützen. Sie verfügen auch über grundlegende elektronische Ausrüstung und Sensoren zur Überwachung und Erkennung von Bedrohungen. Fregatten werden oft eingesetzt, um Handelsrouten und andere Schiffe zu schützen und können auch in Anti-Piraterie-Einsätzen eingesetzt werden.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Zerstörer größere und stärker bewaffnete Schiffe sind als Fregatten und in der Regel als offensivere Waffensysteme eingesetzt werden. Fregatten sind in der Regel kleinere Schiffe, die in der Regel als defensivere Waffensysteme eingesetzt werden, um Bedrohungen abzuwehren und Schiffe und andere Einrichtungen zu schützen.

Das Fazit

Ja, die Bundesmarine verfügt noch über Zerstörer. Diese haben aufgrund der deutschen Geschichte, die Bezeichnung Fregatte erhalten, da das Wort Zerstörer von den Nazis geprägt wurde. Die Zerstörer sind anders als damals, meist mit Luftabwehrwaffen und Raketen bewaffnet und dienen der Konvoi – Sicherung. Sie können aber auch autark unterwegs sein und bis zu zwei Jahre ohne Wert auskommen. Aus den genannten Gründen ist die Aussage, dass die Bundesmarine keine Zerstörer mehr hat, nicht richtig.

War dieser Artikel hilfreich?
JaNein

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein