Burgen, Schlösser und Paläste deren Erbauung bis ins Mittelalter zurück reicht, sind heute ein wichtiges Kulturgut und faszinierende Attraktionen im Tourismus. Doch welche Unterschiede gibt es eigentlich zwischen einer Burg und einem Schloss und wann bezeichnet man ein Bauwerk als Palast?
Was sind die wichtigsten Merkmale einer Burg?
Eine Burg diente im Mittelalter vorrangig dem Schutze kleiner bis großer Adelsgeschlechter bei Unruhen, Aufständen oder feindlichen Angriffen und waren außerdem ein Symbol für Macht und Einfluss. Die Geschichte der Burgen geht bis auf römische Zeiten zurück. Eine Burg war aber nicht nur ein sogenannter Wehrbau, sondern die Befestigungsanlage wurde auch zum Wohnen und Leben genutzt. Das Wort Bürger stammt aus der Zeit der Burgen und Ritter im Mittelalter. Bürger waren die wehrpflichtigen Bewohner solcher Befestigungen. Das Wort Burg wiederum leitet sich von Berg ab. Eine Fliehburg wurde bei einer Flucht auf den Berg aufgesucht, um Schutz zu finden. Daher lagen die sogenannten Fliehburgen strategisch gut gelegen oft auf einem Berg.
Worin liegt der Unterschied zwischen einer Burg und einem Schloss?
Über eine lange Zeit hat man die Begriffe Burg und Schloss synonym verwendet. Eine Burg wird heute auch oft als Schloss bezeichnet, jedoch ein Schloss nicht als Burg. Eine klare Abgrenzung der beiden Begriffe ist daher nicht möglich. Dennoch unterscheiden sich Burgen und Schlösser in der Beschaffenheit des Baus und ihrer Funktion.
Eine Burg ist eine befestigte Anlage, welche oft an schwer zu erreichenden und erhöhten Plätzen errichtet wurde, um als Wehrburg bestmöglichen Schutz zu bieten. Ein Schloss ist in der Regel ein unbefestigter herrschaftlicher Wohnbau meist aus der Neuzeit. Schlösser sind aus den mittelalterlichen Burgen hervorgegangen.
Ein Wohnschloss ohne Befestigungsanlage diente der Residenz des adeligen Schlossherrn und hat wichtige repräsentative Zwecke erfüllt. Ein solches Schloss wird auch als Residenzschloss bezeichnet.
Beispiele für verschiedene Schlosstypen
Residenzschloss
Ein Landesherr residierte in seinem repräsentativen Schloss, das auch als Residenzschloss bezeichnet wird und in welchem auch die Landesverwaltung integriert war.
Palast
Ein Palast ist besonders prachtvoll in seiner Architektur und war der repräsentativ ausgestattete Wohn- und Amtssitz eines Landesfürsten. Im Deutschen kann der Begriff Palast und Residenzschloss überwiegend synonym verwendet werden.
Lustschloss
Oft mit Garten, Park und verspielter Architektur errichtet, dienten Lustschlösser dem Vergnügen und Rückzug von den hoheitlichen Aufgaben.
Wasserschloss
Ein Wasserschloss kann im oder am Wasser errichtet sein und direkten Zugang zu einem See oder Fluss haben oder ganz von einem Wassergraben umgeben sein. Entlang des Rheins wurden zum Beispiel viele Wasserschlösser erbaut.
Jagdschloss
Ein Jagdschloss diente auch vorrangig dem Vergnügen und der Auszeit des Adeligen Besitzers.
Stadtpalais
Ein Stadtpalais war der Wohnsitz für den Landadel in einer Stadt.
Beispiele für verschiedene Burgen-Typen
Burgen werden in Höhenburgen und Niederungsburgen unterteilt.
Höhenburgen
Die Kategorisierung als Höhenburg erfolgt aufgrund ihrer topographischen Lage. Demzufolge befindet sich eine Höhenburg auf einer natürlichen Anhöhe. Höhenburgen können zusätzlich unterschieden werden zwischen Gipfelburg, Kammburg, Spornburg, Hamburg, Felsenburg und Höhlenburg.
Niederungsburgen
Als Niederungsburgen bezeichnet man Festungsanlagen, die im Flachland oder in einer Talsohle erbaut wurden. Zu den Niederungsburgen gehören untern anderem auch Wasserburgen und Motten.
Reichsburgen und Landesburgen gehörten im Mittelalter zum Besitz eines Königs oder Landesherrn.
Worin unterscheiden sich ein Herrenhaus und ein Schloss?
Schlösser und Herrenhäuser haben unterschiedliche Funktionen. Während ein Herrenhaus meist Mittelpunkt eines Gutshofs, Forstguts, Weinguts oder eines Landwirtschaftsguts ist, hat ein Schloss rein repräsentative Zwecke erfüllt, wobei in einem Residenzschloss meist auch die Landesverwaltung innewohnte.