An der Ostsee gibt es Ebbe und Flut, jedoch ist sie im Vergleich zu anderen Meeren und Ozeanen sehr gering ausgeprägt. Der Grund dafür liegt darin, dass die Ostsee ein relativ flaches und abgeschlossenes Gewässer ist. Sie ist durch eine schmale Verbindung zum Nordatlantik, dem sogenannten Skagerrak, mit dem offenen Ozean verbunden. Dadurch ist der Einfluss des Mondes auf den Wasserstand in der Ostsee deutlich geringer als in anderen Meeren und Ozeanen.

Die Ostsee hat nur eine relativ schmale Verbindung zum Ozean
Ebbe und Flut entstehen durch die Anziehungskraft von Sonne und Mond auf die Erde. Der Mond übt dabei aufgrund seiner Nähe zur Erde eine stärkere Anziehungskraft auf das Wasser aus als die Sonne. Wenn der Mond und die Sonne in einer Linie zur Erde stehen, verstärken sie sich gegenseitig und es entsteht eine Springflut. Stehen sie hingegen rechtwinklig zueinander, schwächen sie sich ab und es entsteht eine Nippflut.
In der Ostsee ist die Anziehungskraft des Mondes aufgrund der flachen Geografie und der begrenzten Wassermasse weniger ausgeprägt, wodurch der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser geringer ausfällt als in anderen Meeren und Ozeanen. Trotzdem ist der Einfluss von Sonne und Mond auf den Wasserstand in der Ostsee messbar und hat Auswirkungen auf das Leben im und am Meer.