Verschiedene Zeitzonen sind aufgrund der Erdrotation notwendig. Die Erde kann in geografische Längen- und Breitengrade eingeteilt werden. Die Längen stehen zur Sonne in unterschiedlichen Winkeln. Das bedeutet, dass die Sonne in bestimmten Erdteilen aufgeht, wenn es in anderen Erdteilen bereits Nacht ist. Die Einteilung der Erde in Zeitzonen wurde im 19. Jahrhundert eine Notwendigkeit und hat sich bis heute gehalten.
Was bedeutet also nun 8 pm EST?
Mit 8 pm ist 20 Uhr Abends gemeint. Wird nun die EST im Winter zugrunde gelegt, dann ist es in Deutschland 2 Uhr morgens (nächster Tag), wenn es an der nordamerikanischen Ostküste erst 20 Uhr am Abend (vorheriger Tag) ist. Um 20 Uhr am Freitag an der amerikanischen Ostküste ist es bei uns bereits Samstags 2 Uhr morgens.
Warum wurde die Einführung von Zeitzonen notwendig?
Die Zeit wurde bis ca. Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland noch mit der Sonnenuhr ermittelt. Durch die Bestimmung der Zeit mit der Sonnenuhr konnte selbst innerhalb Deutschlands eine unterschiedliche Zeit herrschen. So war es beispielsweise bei einer Zeit von 13 Uhr in Berlin in anderen Teilen Deutschlands schon 13:30 Uhr. Die unterschiedlichen lokalen Uhrzeiten machten es beispielsweise schwierig, einen Fahrplan für die Eisenbahn zu gestalten. Die Eisenbahn wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts eingeführt und die Zeitbestimmung der Sonnenuhr wurde zum Problem. Das Problem hatte nicht nur Deutschland, weshalb im Jahr 1879 Sir Sandford Fleming, ein Eisenbahningenieur aus Kanada, ein weltweit gültiges System für Zeitzonen vorgeschlagen hat.
Wie wurden die Zeitzonen gebildet?
Die Zeitzonen mussten mit dem Sonnenaufgang und Sonnenuntergang möglichst übereinstimmen und den zeitlichen Verlauf der Sonne von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang widerspiegeln. Natürlich mussten auch die Erdteile zeitlich zusammengefasst werden, die einen identischen Sonnenstand haben. Des Weiteren sollte bei der Einführung der Zeitzonen auch das jeweilige Land und die Kultur berücksichtigt werden. Das heißt, es sollte in jedem Land möglichst die identische Uhrzeit herrschen. Im Jahr 1884 wurde eine internationale Meridiankonferenz in Washington abgehalten. Die Erde wurde in 15 Längengrade und 24 Zeitzonen aufgeteilt. Eine Zeitverschiebung zwischen den unterschiedlichen Zeitzonen musste sinnvoll bestimmt werden. Es wurden Zeitverschiebungen von einer Stunde plus zur jeweils benachbarten östlichen Zeitzone eingeführt. Die Zeitverschiebung zur benachbarten westlichen Zeitzone beträgt minus einer Stunde.
GMT und UT
Der Nullmeridian wurde als Ausgangspunkt für die Zeitzonenrechnung eingesetzt. Der Nullmeridian führt durch London (Greenwich) und wurde als Berechnungspunkt für die Weltzeit eingesetzt. Die Weltzeit wurde aus diesem Grund auch als GMT (Greenwich Mean Time) bezeichnet. Die GMT war bis 1928 gültig und wurde dann von der UT (Universal Time), auch als Universalzeit bekannt, abgelöst.
Was ist die EST?
Die EST beschreibt die Nordamerikanische Ostküsten-Normalzeit. Diese Zeit ist an der nordamerikanischen Ostküste im Winter gültig und kann als UTC -5 (abgestimmte Universalzeit minus 5 Stunden) bezeichnet werden. Das bedeutet, dass die nordamerikanische Ostküste im Winter 5 Stunden hinter der abgestimmten Universalzeit liegt. Deutschland liegt im Winter eine Stunde vor der abgestimmten Universalzeit und hat die Zeitrechnung UTC +1. Der Zeitunterschied zwischen EST und der deutschen Zeit beträgt als minus 6 Stunden. Die EST gilt in insgesamt 9 Ländern. Im Sommer gilt hingegen nicht die EST, sondern die EDT. EDT ist die nordamerikanische Ostküsten-Sommerzeit. Die EDT ist auch als UTC -4 bekannt. Die EDT wird aber an einigen Standorten nicht genutzt. Es gibt Standorte, die die EST ganzjährig einsetzen. In Deutschland wird im Frühjahr, Sommer und in einigen Herbstmonaten (März bis Oktober) die Mitteleuropäische Sommerzeit genutzt, diese wird auch als UTC +2 angegeben.