Albert Einstein war ein Genie und einer der bedeutendsten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Er revolutionierte die Physik mit seinen Ideen und entwickelte die Relativitätstheorie, die auch heute noch eine wichtige Grundlage für die moderne Physik und unser Verständnis des Universums ist. Doch während Albert Einstein als Forscher und Wissenschaftler einen hohen Bekanntheitsgrad genießt und seine Thesen in zahlreichen Büchern und Fachzeitschriften publiziert wurden, ist der Mensch Albert Einstein den meisten unbekannt. Neben seinen Erfolgen in der Physik war er zudem Ehemann, Vater und Mentor.
Die Ehe mit Mileva Maric
Albert Einstein war 20 Jahre, als er Mileva Maric an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich kennenlernte. Die damals 17-jährige wurde in Ungarn geboren und war die erste Serbin und eine der ersten Frauen überhaupt, die ein Physik- und Mathematikstudium absolvierte. Mileva Maric begeisterte mit ihrer klugen und unabhängigen Art den draufgängerischen Einstein und die beiden wurden ein Liebespaar. Die Beziehung zwischen Einstein und Mileva Maric war gleichermaßen modern wie leidenschaftlich, bis Mileva 1901 ungewollt schwanger wurde. Einstein war es bis dahin nicht gelungen nach dem Studium eine feste Stelle zu erhalten, daher hatten die beiden sich entschieden mit der Hochzeit noch zu warten. Die kleine Lieserl, Einsteins einzige Tochter, wird daher 1902 als uneheliches Kind geboren. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt – einigen Quellen nach soll sie schwer erkrankt und bereits kurz nach der Geburt verstorben sein, andere Quellen besagen, dass sie 1903 zur Adoption freigegeben wurde. Einstein soll seine kleine Tochter nie kennengelernt haben.
Als Einstein schließlich doch beim Patentamt in Bern eine feste Arbeitsstelle erhält, heiratet er Mileva Maric gegen den Willen seiner Mutter. 1904 wurde schließlich Einsteins erster Sohn Hans Albert in Bern geboren. In den nächsten Jahren zogen Einstein und Mileva zuerst wieder zurück nach Zürich, kurz darauf nach Prag und wieder zurück nach Zürich. Hier wurde dann auch Einsteins zweiter und zugleich letzter Sohn Eduard 1910 geboren.
Die Beziehung von Einstein und Mileva endete nicht glücklich. Bereits 1912 begann Einstein einen intensiven und leidenschaftlichen Briefwechsel mit Elsa Löwenthal – seiner Cousine und späteren Ehefrau. Während Mileva ihren Albert immer noch liebte und verzweifelt an der Ehe festhielt, hatte Einstein bereits endgültig mit seiner ersten Ehefrau abgeschlossen. 1915 und 1918 versuchte er sie zunächst erfolgreich zur Scheidung zu zwingen. Als dieses Vorgehen nicht erfolgreich war, wurde die Ehe schließlich vor Gericht 1919 aufgrund „natürlicher Unverträglichkeit“ annulliert.
Hans Albert und Eduard – Albert Einsteins Söhne
Einsteins Söhne sollten Zeit ihres Lebens ein schwieriges Verhältnis zu ihrem Vater pflegen. Nach der Trennung lebten sie zuerst weiterhin bei Ihrer Mutter Mileva in der Schweiz. Hans Albert ging seinen Weg und konnte auch einige Erfolge in seiner Karriere als Ingenieur verbuchen. Er erhielt seinen Doktortitel und wurde später Professor für Hydraulik an der University of California. 1973 verstarb er schließlich an den Folgen eines Herzinfarkts als US-amerikanischer Staatsbürger.
Eduard Einstein trat nicht in die Fußstapfen seiner Eltern. Statt sich der Wissenschaft und Forschung zu widmen, fand er seine Berufung in der Lyrik. 1932 musste er dann jedoch einen schwerer Schicksalsschlag hinnehmen – in der Psychiatrischen Klinik Burghölzli wurde bei Eduard Schizophrenie diagnostiziert. Ab diesem Zeitpunkt fand er sich fortwährend in Behandlung. Die Kosten dafür wurde vorwiegend durch das Preisgeld, das Einstein für den Nobelpreis erhalten und später Mileva im Rahmen der Scheidungsvereinbarung zugesprochen hatte, gedeckt. Insgesamt befand sich Eduard fast 14 Jahre in der psychiatrischen Klinik in Zürich, bis er letztendlich 1965 verstarb.
Albert Einstein – Ehemann, Vater und Mentor
Das Erbe Einsteins lebte doch auch nach seinem Tod und dem Tod seiner beiden Söhne weiter – drei Enkelkinder und vier Urenkel tragen heute noch den Namen Einstein und halten die Erinnerung an den brillanten Wissenschaftler lebendig. Albert Einstein war weder ein Vorzeigeehemann noch Vater, aber dennoch hielt er über all die Jahre hinweg stets Kontakt zu seinen Söhnen und stand ihnen als Mentor und Ratgeber zur Seite.
Mileva Maric starb einsam in ihrem Haus in Zürich und wurde dort in einem Gemeinschaftsgrab exilierter Jugoslawen beerdigt.
Elsa Einstein emigrierte 1933 nach der Machtübernahme durch Hitler mit Albert Einstein in die USA. Allerdings stand es auch um ihre Gesundheit nicht zu besten. Nach unterschiedlichsten Beschwerden und langem Leidensweg, starb sie schließlich 1936 in ihrem gemeinsamen Haus in Princeton.